Blog

"Lila, Lila" von Martin Suter

Es war eigentlich nur eine kleine Lüge, um für seine Angebetete interessanter zu werden. Wie konnte Peter Kern denn auch ahnen, dass sie sein Manuskript gleich ohne sein Wissen an einen Verlag schickt und dieser das Buch auch noch verlegen möchte? Und eigentlich könnte er sich doch auch sehr freuen, dass Marie sich wegen seines Buches in ihn verliebt hat und sein Buch darüber hinaus ein absoluter Bestseller wurde. Er wurde mit seinem Erstlingswerk zum Superstar der Literaturwelt. Und trotzdem war er nicht so glücklich, wie er hätte sein können.

Liegt es daran, dass er das Buch gar nicht selber geschrieben hat? Dass er das Manuskript nur in einem alten Nachttischchen gefunden hat und er sich als dessen Autor ausgab? Eigentlich wollte er ja nur sie beeindrucken. Eine Veröffentlichung und die ganzen Lesereisen waren gar nicht geplant. Doch was passiert, wenn der echte Autor einmal auftaucht? Wird ihre Liebe, die eigentlich auf einer kleinen Lüge basiert, für immer halten?

Typisch für Martin-Suter-Romane kann man auch "Lila, Lila" kaum aus den Händen legen, wenn man einmal in die Handlung eingetaucht ist. Suter versteht es, Situationen und Dinge detailreich zu beschreiben ohne jedoch langatmig oder langweilig zu werden. Das Buch ist außerdem ein kleiner Seitenhieb auf den Literaturbetrieb, und man fragt sich, wie viel selbst erlebtes Suter mit in den Roman gepackt hat.

Wie für alle Romane von Suter gilt auch hier: absolut lesenswert.

Bewertung

Masala Chai

Zusammenfassung

Menge
Liter
Zubereitungszeit
5 Minuten
Kochdauer
15 Minuten
Gesamtzeit
20 Minuten

Beschreibung

"Masala" bedeutet auf indisch "Mischung" und wird meist für "Gewürzmischung" verwendet. "Chai" ist in vielen Sprachen das Wort für "Tee". Ein "Masala Chai" ist also ein Tee mit Gewürzen, der traditionell süß und mit viel Milch getrunken wird.

In Deutschland ist das Getränk seltsamerweise als "Chai Tea" bekannt, was aber eigentlich nur "Tee Tee" heißt. Nichtsdestotrotz schmeckt ein Masala Chai herrlich. Es gibt im Handel viele Mischungen, sowohl zum Aufbrühen als auch als Instant-Pulver. Es sind zwar leckere Varianten dabei, aber oft mit sehr viel Zucker, Milchpulver "Kaffeeweißer" und dazu zu einem relativ hohen Preis.

Dabei lässt sich ein guter Masala Chai sehr einfach selber machen. Es gibt vermutlich so viele Rezepte wie Masala-Chai-Trinker, aber hier ein einfaches, schnelles und leckeres Rezept.

Zutaten

3/4 Liter
Wasser
8
Nelken
1/2 Teelöffel
Anissamen
1
Sternanis
1
Zimt (Stange)
1 Esslöffel
Ingwer (in dünnen Scheiben)
5
Kardamomkapseln
1 Teelöffel
Fenchelsamen
4 Teelöffel
Schwarztee
1/4 Liter
Milch
 
Kandiszucker

Anleitung

  1. Wasser in einem Topf zusammen mit Nelken, Anissamen, Sternanis, Zimt, Ingwer und Kardamomkapseln aufkochen und ca. 5 Minuten kochen lassen.
  2. Schwarztee hinzufügen und weitere 5 Minuten kochen lassen.
  3. Milch dazugeben und nochmals 5 Minuten kochen lassen.
  4. Chai nach belieben mit Kandiszucker (oder je nach Wunsch mit braunem Zucker, Honig, Süßstoff, ...) süßen, durch ein Haarsieb gießen und noch heiß genießen.

Bemerkungen

Dieses Rezept ist eher süffig und nicht so stark, wer es gerne intensiver möchte nimmt einfach weniger Wasser und verreibt die Gewürze noch ein wenig im Mörser.

Man kann auch noch ein paar Pfefferkörner zu den Gewürzen dazu geben, was dem Tee eine angenehme zusätzliche Wärme verleiht.

Ich fülle ein Glas gerne mit ein wenig aufgeschäumter Milch, bevor ich den Chai dazu gebe, das macht es noch viel leckerer, finde ich.

Man kann die Gewürze auch noch ein oder zwei mal weiterverwenden, wenn man gleich nochmal eine Portion zubereitet.

In den Klauen der 08005054523 - A Lovestory Gone Bad

Liebes Vodafone,

wir müssen reden. Ich weiß, Du willst das auch, darum hast Du ja in den letzten zwei Monaten auch schon dutzende Male versucht mich anzurufen:

Heute hast Du mich nun endlich mal erreicht, und Du glaubst nicht, welche Erleichterung ich dabei empfinde. Ich habe jetzt nämlich die Hoffnung, dass Du mich mit Deinen Anrufen für so ca. ein Jahr verschonst.

Ich habe Dir zwar vor einem Jahr ganz ausdrücklich geschrieben, dass ich keine Werbeanrufe von Dir mehr möchte. Doch wie eine eifersüchtige ehemalige Geliebte hast Du mir in den letzten Wochen täglich mehrere Anrufe in Abwesenheit auf meinem Festnetztelefon hinterlassen. Es gab mir so eine Konstante in mein Leben: Ich kam abends von der Arbeit heim und wusste mit felsenfester Sicherheit, dass Du viele Male an mich gedacht hast und Dich nach meiner Stimme sehntest. Aber ich will das nicht mehr. Ich habe Dir das schon einmal in einem Brief geschrieben. Du musst das endlich auch kapieren, Liebchen.

Ich kann es ja verstehen, dass Du mir als treuem Kunden ein tolles Angebot unterbreiten willst, denn Du willst nur mein bestes: mein Geld. Aber wir hatten die ganze Chose doch schon vor einem Jahr versucht und haben beide damit keine so guten Erfahrungen gemacht. Und ich habe – zweimal dank Dir – gelernt, dass ich prinzipiell gar nichts am Telefon kaufen werde.

Außerdem bin ich auch kein treuer Kunde von Dir. Ich habe schon ein paar Mal versucht, von Dir wegzukommen, aber weil Dir so viel an mir liegt kaufst Du die Firmen, die ich in meiner Flucht vor Dir gewählt habe, auf, so dass ich mit dem Kundenstamm deiner Aquisition wieder heim in Deinen warmen Schoß zurückgezerrt werde. Und auch Deine eifersüchtigen Anrufe sollen doch nur sicherstellen, dass ich Dir mehr Unterhalt bezahle und mich wieder für zwei volle Jahre an Dich binde, aus Eifersucht, ich könnte zu einer anderen wechseln.

Ich bin auch kein zufriedener Kunde, warum das so ist, hatten wir ja schon vor einem Jahr erörtert. Und vor 10 Jahren. Und vor 15. Aber ich habe aufgegeben, vor Dir zu flüchten, weil Du mit Deinen knochigen Fingern immer wieder nach mir greifst und ich Dir ohnehin nicht entkommen kann.

Aber so viele Anrufe in wenigen Wochen? Ist das wirklich Dein Ernst? Wirklich??? Meinst Du nicht, dass das schon etwas irr wirkt? Beinahe an Telefonterror grenzt? Denkst Du, du kannst mich emotional so wieder zurückgewinnen? Hast Du Dir nie überlegt, dass das eher noch abstoßender wirkt?

Komm, lass es uns noch einmal so probieren, wie in den alten Tagen. Du lieferst mir Telefon und Internet, aber sonst will ich von Dir nichts hören oder sehen, dafür bekommst Du auch weiterhin zuverlässig wie immer monatlich das abgemachte Geld von mir. Aber bitte, stell Deine dumme Eifersucht endlich ein und lass mich mit Deinen Psychospielchen in Ruhe.

Filmkritik: Unvergessen

Unvergessen ist der neue Kurzfilm von Marcello Filippelli. Nachdem sein Erstlingswerk Unerträglich sehr gelungen ist, war ich natürlich ziemlich auf den neuen Film gespannt. Auch dieses Mal schreckt Marcello nicht vor einem schwierigen Thema zurück:

Lisa und David befinden sich in der schwierigsten Zeit ihrer Beziehung! Sie gerieten bei einem ihrer langen Spaziergänge in ein heftiges Unwetter. Während Lisa großes Glück hatte und unbeschadet davonkommt, landet David im Rollstuhl! Die neue Situation belastet David sehr. Auch wenn es aussichtslos zu sein scheint, versucht Lisa alles um David beizustehen und ihre Beziehung zu retten.

Der Film beginnt mit Alltagsszenen eines glücklichen jungen Paares – Lisa und David. Man neigt schon dazu, die beiden um ihr Glück zu beneiden, doch dann ändert sich alles schlagartig. Die Idylle ist verschwunden, die Bilder werden bedrückender, die Stimmung zwischen den beiden ist sehr gespannt. David sitzt im Rollstuhl, und während sie alles versucht, seine Stimmung wieder aufzuhellen, ist David gereizt und schroff zu ihr.

Nach und nach erfährt man, dass David und Lisa in ein starkes Unwetter kamen, bei dem David verletzt wurde und im Rollstuhl landete. Zum einen will David darum schon das Haus nicht mehr verlassen, zum anderen scheint er verbittert zu sein, dass das Schicksal es so schlecht mit ihm meint während Lisa noch gesund ist. Oder weiß er, dass er ihr so nur zur Last fällt? Die Situation wirkt hoffnungslos, man fragt sich, wie lange Lisas Liebe noch ausreicht, ihren mürrischen und abweisenden Freund zu ertragen.

Doch dann lässt er sich auf einen Spaziergang in seinem Rollstuhl ein. An den Ort, an dem das Unglück damals geschah. Das öffnet David die Augen ...

Die Schauspieler sind durchweg grandios und beherrschen jeweils das Spiel in der Idylle am Anfang, als auch in der beklemmenden Situation perfekt. Jan Stapelfeldt als hoffnungsloser, gebrochener und mürrischer Freund ist sehr überzeugend und transportiert die Beklemmung regelrecht hinüber zum Zuschauer.

Dass Marcello ein Ästhet und Perfektionist ist, sah man schon bei Unerträglich. Dies hat er bei Unvergessen noch weiterentwickelt: Die Bilder sind durchweg sehr ästhetisch und tragen entschieden zu der jeweiligen Stimmung bei. Und auch die Filmmusik fällt sehr positiv auf, ohne zu sehr in den Vordergrund zu treten.

Spoiler-Warnung! Das Ende von "Unvergessen" enthält außerdem noch einen raffinierten Twist, wie ihn David Lynch oder M. Night Shyamalan (in seinen guten Zeiten) nicht besser hätten umsetzen können. Eine gelungene Überraschung, die den kompletten Film in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Fazit: Der Film hat mich sehr berührt, die Story ist rund und solide umgesetzt. Schauspieler, Bilder, Musik, Kamera, Ton sind alle top. Bitte unbedingt mehr davon – alles andere wäre Verschwendung von Talent.

Story
Gefühl
Musik
Unterhaltung
Ästhetik
Gesamt

Schauspieler: Jan Stapelfeldt / Pia Strömer / Sandra Fleckenstein
Buch & Regie: Marcello Filippelli
Kamera & Schnitt: Felix Ehlert
Musik: Arkadius Sojka

Facebook: http://www.facebook.com/pages/UNVERGESSEN/560884500655016

Vegan Love Story

Auf die Gefahr hin, dass mein Blog langsam wirkt, als würde ich von Hiltl dafür bezahlt werden (was natürlich nicht so ist, aber das Hiltl ist eines meiner absoluten Lieblingsrestaurants), möchte ich das neue Kochbuch von Hiltl und tibits vorstellen. (Zwei andere habe ich schon unter "Hiltl" für daheim vorgestellt.)

Dieses mal ist es ein Kochbuch mit veganen Rezepten, also kompletter Verzicht auf alle tierischen Produkte. Ich habe mir das Kochbuch bei meinem letzten Besuch im Hiltl in Zürich vor ca. 6 Wochen mitgenommen und bin bisher sehr begeistert.

Die Rezepte sind durchweg alltagstauglich, leicht nachzukochen und absolut lecker. Oft sogar überraschend lecker: Die Gerichte sind auf schönen großen Bildern abgebildet und lassen einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Man kann sich alleine vom Bild schon gut vorstellen, wie es schmecken wird. Aber dann ist es meist noch ein Tick besser und raffinierter als erwartet.

Das Buch ist auch sehr liebevoll gestaltet, was beim ausgestanzten Herz auf dem Buchdeckel beginnt und über die Goldprägungen bis hin zum elegant-minimalistischen Layout der Innenseiten geht. In diesem Kochbuch blättert man einfach auch mal gerne herum und lässt sich inspirieren. Es ist eine kulinarische Reise um die halbe Welt.

Das Buch gliedert sich in die Kapitel "Vorspeisen, Apéro und Suppen", "Salate", "Warme Gerichte", "Desserts", "Frühstück und Drinks" und Grundrezepte. Außerdem gibt es auch ein Kapitel über das Hiltl und tibits.

Ein ganz tolles Rezept ist das Mango-Bananen-Curry, das laut Rezeptbeschreibung "Lebensfreude pur" verspricht – doch das ist gewaltig untertrieben!

Auch wenn ich kein Veganer oder Vegetarier bin, esse ich oft und sehr gerne gute vegetarische und vegane Gerichte. Das Buch kann ich nur allerwärmstens empfehlen; gerade und speziell auch den Fleischessern unter uns. Probiert es aus, ihr werdet überrascht sein. Versprochen.

Mein Computer ist manchmal kalt wie eine Maschine

Manchmal denke ich, mein Computer weiß was ich brauche. Er schaute mich heute an, und zwischen den geschäftlichen Dingen (Updates und so) wurde er privat:

Es müssen 16,8 MB an Archiven heruntergeladen werden. 
Nach dieser Operation werden 16,4 kB Plattenplatz zusätzlich benutzt. 
Möchten Sie fortfahren? [J/n]

Meine Antwort: "Au ja! Zwei Wochen Malediven wären super. Weiße Strände und türkises Meer wären jetzt das richtige für mich" überging er dann aber wieder mit der kalten Nonchalance einer Maschine ...

Eselsbrücken, die keine sind ...

Die Umstellung auf die Winterzeit steht am Wochenende an. Doch stellt man die Uhr nun vor oder zurück?. Im Frühstücksfernsehen wurde daher heute folgende Eselsbrücke vorzutragen:

Im Sommer stellt man die Stühle raus, also stellt man die Uhr eine Stunde vor.
Im Winter holt man die Stühle wieder rein, also stellt man die Uhr eine Stunde zurück.

So ein Quatsch, was soll einem soetwas helfen? Das zeigt nur, dass die Moderatorin die Eselsbrücke selber gar nicht verstanden hat, und einfach nur (falsch) wiedergibt.

Es heißt natürlich:

Im Frühling stellt man die Gartenstühle vor das Haus, also Uhr vorstellen.
Im Herbst stellt man die Gartenstühle wieder zurück in den Keller, als Uhr zurückstellen.

Denn nur so ist die Eselsbrücke überhaupt sinnvoll.

Das ist natürlich kein großer Aufreger, ist aber so symptomatisch für unser Fernsehprogramm: Es wird viel von Leuten gemacht, die keine Ahnung haben von dem, was sie tun.

Panoramic Mallorca

Endlich in Mallorca mal wieder Zeit gefunden, ein wenig zu Fotografieren und vor allem nach langem einmal wieder mit Panorama-Fotos zu experimentieren. Zwei davon möchte ich hier vorab schon einmal zeigen.

Tenute Eméra: 2013 QU.ALE Rosso

Beim letzten Besuch bei meinem Weinhändler wusste ich im Vorfeld schon genau, welche Weine ich kaufen will, denn eigentlich wollte ich nur die Vorräte meiner Lieblingsweine wieder aufstocken. Doch er ließ mich noch andere probieren. Einer war eine äußerst erfreuliche Überraschung: QU.ALE aus dem weltbekannten Weingut Tenute Eméra. Geschmacklich ein sehr schöner Wein: weich, harmonisch, rund und sehr süffig. Dem neuen Trend folgend kann dieser Rotwein auch gekühlt getrunken werden, auf Zimmertemperatur schmeckt er mir allerdings besser. Er hat eine leichte Würze und wenig Säure. Auch preislich liegt er sehr angenehm.

Der Name kommt zum einen von Alessandra Quarta, die die Idee zu diesem Projekt hatte, zum anderen heißt "quale?" auf italienisch auch "welche?". Und das ist genau die Frage, die sich jeder stellen sollte: In welcher Welt möchte ich leben?

Und hier ist QU.ALE ist nicht nur geschmacklich ein leckerer Wein, auch "die äußeren Werte" sind bemerkenswert: So wurde er extra in leichten Glasflaschen abgefüllt, die Transportkosten und damit auch Energie sparen, und die zu 100% aus recycelten oder recyclingfähigen Materialien hergestellt wurden. Mit dem Verkauf wird außerdem vor Ort die Erhaltung des Naturschutzgebiets “Salina Monaci” unterstützt, der Heimat des Pinken Flamingos.

Vom Erlös jeder verkauften Flasche werden außerdem 5% für ein wohltätiges Projekt gespendet, das diese Welt wieder ein bisschen lebenswerter macht. Für jede Flasche kann man über die Webseite auswählen, für welches Projekt gespendet werden soll. Jeder hat also selber die Wahl – und damit kommen wir auch schon zur "Wein-Demokratie", in der jeder u.A. das Recht haben soll, einen guten Rotwein zu einem erschwinglichen Preis zu bekommen. Denn, so lesen wir auf der Flasche, Lebensqualität sei auch direkt mit dem Genuss eines guten Rotweins verknüpft – und damit scheint der Produzent gar nicht so falsch zu liegen.

Kurz zusammengefasst bekommt man mit QU.ALE einen guten und erschwinglichen Wein für alle Tage, der auf vielerlei Art die Welt ein kleines Stück besser macht. Das schmeckt und gefällt! Join the Wine Democracy!

Exklusiver Vertrieb in Deutschland:
www.pin-besteweine.de/tenute-emera-qu-ale.html

Mehr Infos
www.qualevino.it/en/

Internetwerbung wird immer aggressiver – ich auch

Ich bin im World Wide Web fast seit dessen Erfindung unterwegs. Ich war schon von zuhause regelmäßig im Internet als viele noch gar nicht wussten, was ein "Homecomputer" ist (so nannte man das damals). Ich habe viele Entwicklungen und Veränderungen erlebt – und die meisten der Veränderungen waren Verbesserungen.

Ich kann auch verstehen, dass eine Webseite Kosten verursacht und guter Inhalt durch eine Finanzierung mit Werbung ermöglicht werden kann. Ich habe auch selber schon verschiedene High-Traffic-Seiten betrieben, die auf Werbung angewiesen waren. Alles kein Problem.

Manche Firmen haben auch gute Werbung, die einem sogar noch gefällt und die man gerne sieht, wenn sie dezent in eine Homepage integriert ist.

Aber es gibt eine Entwicklung, die ich seit so ca. 2 Jahren beobachte, die mir überhaupt nicht gefällt: aufdringliche, schrille, quitschende Werbung, die nur nervt. Und es wird immer schlimmer. Seiten spielen Werbevideos mit Sound ab, die nicht gestoppt werden können. Banner verdecken den eigentlichen Inhalt und müssen umständlich weggeklickt werden. Fenster poppen auf. Das wirkt schmuddelig, billig und eklig.

Auf dem Screenshot oben eine (eigentlich) seriöse Seite über deutsche Rechtschreibung. Auf der Startseite sieht man erst mal vor lauter Werbung nicht einmal mehr einen Satz vom eigentlichen Content. Eine Seite, die sich so präsentiert, kann ich doch nicht ernst nehmen. Haben die Betreiber jeglichen ästhetischen Anspruch aufgegeben? Ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich Betreiber einer solchen Seite wäre. Ich könnte mich ja selber nicht mehr respektieren.

Wann wurden wir Menschen denn zu solchen Armleuchtern, die nur noch auf Kommerz und Gewinn aus sind? Früher hat man Werbung eingebaut, um eine tolle Seite ermöglichen zu können. Heute werden viele Seiten nur noch gemacht, damit man Werbung einbauen kann.

Und was denken sich die Marketingverantwortlichen bei den Firmen? "Ich nerve mit meiner nächsten Kampagne mal die ganzen Internetbenutzer, die werden dann sicher ganz scharf darauf, mein Produkt zu kaufen." Das ist doch absurd. Jedes so beworbene Produkt wird von mir absichtlich boykottiert. Und jede Seite, die meint, dass sie mich erst einmal mit 100 Bannern und Werbevideos vollpflastern muss, hat mich als Benutzer gesehen.

Früher sahen alle Suchmaschinen so schmuddelig und überladen mit Werbung aus. Und das Erfolgsrezept von Google war in dessen Anfangszeit eben die große Schlichtheit der Startseite. Und damit haben sie alle anderen damals etablierten Suchmaschinen platt gemacht – das Konzept kann also nicht so falsch gewesen sein.

Bild: Screenshot einer Landing-Page einer Seite über deutsche Rechtschreibung

RTL senkt Niveau auf neuen Rekordwert: "Was wäre wenn?"

Es ist wirklich kaum zu glauben, dass RTL sein bisheriges Niveau noch unterbieten kann. Dass dies jedoch geht, beweist der Sender derzeit donnerstags mit seiner neuen "Comedy"-Show "Was wäre wenn?".

Dass es verschiedene Arten von Humor gibt will ich nicht bestreiten. Dass "Was wäre wenn?" nicht meinen Humor trifft ist ziemlich sicher. Dass es den Humor von igendjemandem trifft, ist fraglich. Beziehungsweise es ist eher beängstigend, dass es jemand derart primitives geben könnte, der darüber lachen könnte.

Es ist eine Aneinanderreihung von unlustigen Plumpheiten, von (gewollt aber nicht gekonntem) Amüsement auf Kosten anderer. Es ist ein Symbol für eine ganz eklige, emphatielose Art von Entertainment, die auf guten Geschmack und Niveau nicht den geringsten Wert legt. Es ist erschreckend, dass so etwas über die Bildschirme kommt: langweilig, plump, gekünstelt.

Potential wäre dabei eigentlich vorhanden, die Moderatoren haben zumindest an anderer Stelle schon gezeigt, dass sie es besser könnten.

Humor
Spontaneität
Gesamt

Zwiebelkuchen

Zusammenfassung

Menge
Kuchen
Zubereitungszeit
45 Minuten
Kochdauer
45 Minuten
Gesamtzeit
1 Stunde, 30 Minuten

Beschreibung

Fast noch ein bisschen früh für Zwiebelkuchen, aber nachdem das Wetter heute sehr herbstlich war und schon die ersten braunen Blätter von den Bäumen fallen, hatte ich heute Lust auf einen Zwiebelkuchen – wenn man sich schon wie im Herbst fühlt, dann wenigstens auch die schönen Seiten davon genießen.

Übrigens, neuen Wein gibt es auch schon.

Zutaten

250 Gramm
Mehl
1 Packung
Trockenhefe
1 Teelöffel
Salz
1 Teelöffel
Zucker
50 Gramm
Butter (weich)
125 Milliliter
Wasser (lauwarm)
600 Gramm
Zwiebel (gewürfelt)
50 Gramm
Butter
2 Esslöffel
Mehl
2
Eier
100 Milliliter
Sahne
1 Teelöffel
Kümmel
100 Gramm
geräucherten Speck (gewürfelt)
 
Butterflöckchen

Anleitung

  1. Für den Hefeteig das Mehl, die Hefe, den Zucker, das Salz, das lauwarme Wasser und die weiche Butte gut miteinander verkneten. Den Teig ca. 1 h gehen lassen.
  2. Die gewürfelten Zwiebel werden mit der Butter angeschwitzt bis sie ganz glasig sind. Dabei aufpassen, dass sie nicht braun werden.
  3. Die EL Mehl dazu geben und unter die glasigen Zwiebel rühren. Dann die Zwiebeln etwas abkühlen lassen.
  4. Die Sahne, die Eier, den Kümmel und den geräucherten Speck gut unter die Zwiebelmasse mischen.
  5. Eine Springform mit dem Hefeteig auslegen und die Zwiebelmasse einfüllen.
  6. Butterflöckchen auf die Zwiebelmasse setzen.
  7. Bei 200°C ca. 45 Minuten backen.

Bemerkungen

Ich habe für den Boden Vollkorn-Mehl genommen, da es gesünder ist und bei so einem rustikalen Kuchen auch gut passt.

Das Rezept ist für eine normale runde Springform. Wenn man die doppelte Menge verwendet, reicht es für ein ganzes Backblech.

Seiten